Eine Rückkehr mit bronzenen Erinnerungen
Viel fehlt zu diesem Schritt nicht mehr. Dies zeigt der Blick in die Statistik. Innerhalb eines Jahres beendete Grond dreimal einen Sprint als Fünfter, zuletzt am vergangenen Wochenende in Oberhof und Ende Dezember zum Auftakt der Tour de Ski in Toblach.
«Manchmal frage ich mich auch, was noch fehlt», sinniert Grond. «Es braucht einfach Geduld. Wir sprechen hier von Weltcup-Niveau. Da darf es wohl nicht zu einfach sein.» Die Sprint-Strecke in Ulrichen mit den zwei happigen Anstiegen ist nicht unbedingt auf die Stärken des Davosers zugeschnitten. Andererseits kennt er den Parcours aus unzähligen Trainings bestens. «Ein Podestplatz in dieser Saison ist das Ziel. Ich bin zuversichtlich, dass ich dies noch schaffe», betont er am Vorabend des verlängerten Weltcup-Wochenendes.
Der Rücken zwickte
Nach dem Weltcup-Debüt mit Platz 6 in Davos im Dezember 2020 stand der Sprit-Spezialist schon einmal an diesem Punkt. Es schien für den Bündner bloss eine Frage der Zeit zu sein, bis er auch bei der Elite aufs Treppchen steigt. Hartnäckige Rückenprobleme hatten in der Vergangenheit aber verhindert, dass er das entsprechende Trainingsvolumen absolvieren konnte.
Seit über einem Jahr sind diese Beeinträchtigungen aber kaum mehr vorhanden. «Ich muss im Krafttraining weiterhin aufpassen, dass ich meinem Rücken nicht zu viel zumute. Das sind aber reine Vorsichtsmassnahmen.» Abgesehen von einem kleinen Rückschlag wegen einer Corona-Erkrankung im Herbst sei die Saisonvorbereitung wie geplant verlaufen. Dies erklärt auch, weshalb ihm die erhoffte Annäherung an die Besten der Zunft wiederum geglückt ist.
Grond ist in Sachen Lauftechnik zum Allrounder geworden. War er in den Anfängen für starke Resultate auf Skating-Ski angewiesen, so hat er nun auch den Zugang zur klassischen Stilart gefunden. «Mittlerweile bereiten mir die Klassisch-Wettkämpfe sogar mehr Spass als die in der freien Stilart», hatte er zu Saisonbeginn gesagt.
Schon Podestluft geschnuppert
Grond hat auch das Glück, dass mit Janik Riebli ein zweiter Sprinter auf demselben Niveau im Swiss-Ski-Team trainiert. Der 25-jährige Landwirt aus dem Kanton Obwalden ist mehr als nur ein idealer Trainingspartner. Die beiden verstehen sich auch ausserhalb der Loipe blendend. Sie schaukeln sich gegenseitig hoch. Mit diesem Antrieb hievte sich das Duo vor einem Jahr mit Platz 3 im Team-Sprint in Livigno aufs Podest, nachdem Riebli tags zuvor im Einzel Dritter geworden war.