Ein Test, der viel Hoffnung gibt
14'370 Zuschauerinnen und Zuschauer konnte der Speaker im Letzigrund vermelden. Noch nie wurde ein Match im Frauenfussball in der Schweiz vor soviel Publikum bestritten. Die Schweizer Fans bekamen gut acht Monate vor dem EM-Eröffnungsspiel in Basel eine gute Vorstellung der Nati zu sehen.
Géraldine Reuteler belohnte das engagierte Auftreten mit dem Treffer zum 1:1 in der 58. Minute. Die Spielerin der Eintracht Frankfurt schloss einen Angriff ab, den die Schweizerinnen mit viel Vehemenz und Präsenz im gegnerischen Strafraum geführt hatten. Es war eine verdiente Reaktion auf den australischen Führungstreffer kurz vor der Pause durch einen Penalty von Caitlin Ford, der Teamkollegin von Lia Wälti bei Arsenal.
Auch wenn sich das favorisierte Australien nach der Pause spielerisch steigerte, hätte die Schweiz sogar den Sieg holen können. Das Gegentor war nicht zwingend, es entstand nach einer von ganz wenigen Unsicherheiten in der Schweizer Abwehr: Ford entwischte Luana Bühler, und Goalie Elvira Herzog stoppte die Stürmerin mit einem Foul (43.). Auf der Gegenseite hatte Smilla Vallotto zwei Minuten zuvor das Direktduell mit der australischen Keeperin verloren. Und kurz vor Schluss traf die eingewechselte Larina Baumann nur die Torumrandung.
Die Schweiz mit der wieder fitten Rückkehrerin Wälti und diversen, über längere Zeit eingesetzten jungen Spielerinnen wie Vallotto, Iman Beney, Naomi Luyet und Sydney Schertenleib hielt gegen Ende hin dem wachsenden Druck der Australierinnen stand. Das Bild, das die Schweiz abgab, ist im Hinblick auf die nächsten Tests vielversprechend.
Weiter geht es für die EM-Gastgeberinnen am Dienstag in Genf gegen Frankreich. Bis Ende Jahr kommt es dann noch zu Tests gegen Deutschland (in Zürich) und England (in Sheffield). Gut möglich, dass die aktuelle Zuschauer-Bestmarke nicht lange Bestand hat.
Telegramm:
Schweiz - Australien 1:1 (0:1)
Zürich. - 14'370 Zuschauer. - SR Shukrula (NED). - Tore: 43. Ford (Penalty) 0:1. 58. Reuteler 1:1.
Schweiz: Herzog; Calligaris, Bühler, Maritz; Luyet (46. Beney), Reuteler, Wälti, Vallotto (64. Mauron), Riesen (77. Baumann); Crnogorcevic (64. Schertenleib), Bachmann (89. Lehmann).
Bemerkungen: Verwarnungen: 42. Herzog.