Ein «Sister Act» und noch mehr Sport-Prominenz
Mujinga Kambundji und ihre zehn Jahre jüngere Schwester Ditaji. Die eine ist seit Jahren das Aushängeschild der Schweizer Leichtathletik, die andere setzte 2023 ihre Entwicklung in Richtung Weltspitze fort. Am Sonntag tauschen die Sprinterin und die Hürdenspezialistin ihr Renndress gegen ein Gala-Kleid und treten für einmal Seite an Seite als Konkurrentinnen auf. Beide gehören sie zu den sechs Nominierten für die Wahl zur Schweizer Sportlerin des Jahres.
Für das Berner Geschwisterpaar, in diesem Jahr Europameisterin (Mujinga) und Bronzemedaillengewinnerin (Ditaji) in der Halle, sind die Sports Awards nicht Neuland. Während Mujinga, die Schweizer Sportlerin von 2019 und 2022, beim «Klassentreffen» der Besten des Jahres zu den Stammgästen gehört, kennt auch Ditaji die glamouröse Bühne bereits. Sie war 2021 für den Nachwuchspreis «SRF 3 Best Talent» nominiert.
Den Sieg streitig machen könnte dem Duo ein Gespann aus der Ecke des Wintersports. Neben der Abfahrts-Weltmeisterin Jasmine Flury und der Slopestyle-Weltmeisterin Mathilde Gremaud zählt auch Lara Gut-Behrami zu den Finalistinnen. Die Zweite im alpinen Gesamtweltcup des letzten Winters hat den Award schon einmal gewonnen, allerdings sind seither sieben Jahre vergangen. Das Sextett komplettiert die Radrennfahrerin Marlen Reusser, in diesem Jahr unter anderem Siegerin der Tour de Suisse.
Schafft Odermatt, was Federer nie gelang?
Auch bei den Männern ist die Leichtathletik mit Simon Ehammer und Jason Joseph doppelt vertreten. Der Zehnkämpfer und der Hürdensprinter haben in diesem Jahr Historisches vollbracht. Während Ehammer in seiner Paradedisziplin Weitsprung als erster Schweizer Mann ein Meeting der Diamond League gewann, qualifizierte sich Joseph über 110 m Hürden als erster helvetischer Sprinter überhaupt für einen WM-Final.
Einen Schweizer Sportler des Jahres aus der Sparte Leichtathletik gab es seit André Bucher im Jahr 2001 nicht mehr. Die letzten zwei Jahre schwang Marco Odermatt obenaus. Das Ski-Ass steht nach der Vorwahl durch die Medien und die Sportlerinnen und Sportler wenig überraschend auch heuer in der engeren Auswahl.
Als Weltmeister in der Abfahrt und im Riesenslalom sowie als neuerlicher Gewinner im Gesamtweltcup (mit Punkterekord) lieferte der Nidwaldner in der letzten Saison erneut starke Argumente, um die begehrte Auszeichnung zum dritten Mal hintereinander entgegennehmen zu können. Dies gelang nicht einmal Roger Federer, mit sieben Awards der Rekordsieger in dieser Kategorie.
Zur Auswahl stehen dem TV-Publikum, das seine Gunst per Televoting äussern kann, ausserdem Samuel Giger, der Sieger des Unspunnen-Schwingets, der Weltklasse-Freeskier Andri Ragettli sowie Mountainbike-Rekordweltmeister Nino Schurter. Der 37-jährige Bündner, 2018 Award-Gewinner, ist bereits zum 14. Mal nominiert.
Vier weitere Awards
In der von Fabienne Gyr und Rainer Maria Salzgeber moderierten TV-Gala, die um 20.05 Uhr beginnt und auf SRF 1, RTS Deux und RSI LA 2 ausgestrahlt wird, werden nicht nur die Sportlerin und der Sportler des Jahres ausgezeichnet; vier weitere Awards werden vergeben. In die engste Wahl zum Team des Jahres schafften es die Beachvolleyball-Europameisterinnen Nina Brunner/Tanja Hüberli, die Fussballer der Young Boys als Double-Gewinner und die Schweizer Tennis-Frauen für ihren Triumph am Billie Jean King Cup 2022.
Als Trainerin oder Trainer des Jahres nominiert sind Jan Cadieux, der Meistercoach von Genève-Servette, Claudine Müller, die unter anderen Hürdensprinter Jason Joseph zu einem Weltklasse-Athleten geformt hat, und Thomas Stauffer, der Cheftrainer des erfolgreichen Schweizer Männer-Teams im alpinen Skisport.
In der Kategorie Paralympische Sportler wird Seriensieger Marcel Hug von Catherine Debrunner und Manuela Schär herausgefordert. In der Sparte «MVP des Jahres» steht folgendes Sextett zur Wahl: Manuel Akanji (Fussball), Ana-Maria Crnogorcevic (Fussball), Nico Hischier (Eishockey), Laura Künzler (Volleyball), Alina Müller (Eishockey) und Nikola Portner (Handball).