Die 1200 Jahre alte Bibel von Moutier kehrt in den Jura zurück
Das Musée jurassien d’art et d’histoire (MJAH) in Delsberg spricht in seiner Medienmitteilung vom Montag von «einem ausserordentlichen Zeugnis des historischen, kulturellen und religiösen Reichtums Europas». Die heute in der British Library in London aufbewahrte Bibel wurde um 830 in der Abtei Saint-Martin in Tours (F) geschaffen und der Abtei Moutier-Grandval als Geschenk überlassen.
Die Bibel ist nicht nur in ihrer Bedeutung ein grosses Werk, sondern allein schon in ihren Ausmassen. Sie enthält fast 450 Blätter in der Grösse von jeweils über 50 mal 37 Zentimetern.
Rund zwanzig Mönche seien an der Entstehung des reich verzierten und illustrierten Werks beteiligt gewesen, heisst es in der Mitteilung. Besonderes Merkmal sei neben den zahlreichen Miniaturen die Schrift mit den karolingischen Minuskeln. Diese Schrift entstand unter Kaiser Karl dem Grossen und wurde auf dessen Wunsch hin im ganzen Reich verbreitet.
Die Bibel von Moutier-Grandval wird erstmals seit 1981 wieder in Delsberg zu sehen sein. Das MJAH wird sie nach eigenen Angaben in eine grosse Ausstellung mit weiteren Leihgaben aus deren Entstehungszeit einbetten. Geplant ist, die Ausstellung mit einer Reihe von kulturellen und wissenschaftlichen Veranstaltungen zu ergänzen.