Der Klimawandel heizt den privilegierten Wohnlagen ein
Grundsätzlich leiden zwar alle Bevölkerungsschichten unter Hitzewellen, wie das Statistische Amt des Kantons Zürich am Freitag mitteilte. Die Auswirkungen könnten regional aber sehr unterschiedlich sein.
Dies zeigt eine Auswertung, für die Daten zur Hitzebelastung mit Bevölkerungs-, Einkommens- und Gebäudedaten verknüpft wurden. So sind Haushalte mit hohem Einkommen tagsüber etwas weniger oder höchstens gleich stark hitzebelastet wie Haushalte mit niedrigem Einkommen. Ein Grund dafür ist, dass die Wärmebelastung in Einfamilienhausquartieren etwas geringer ist als in Mehrfamilienhausquartieren.
Südlage und Nähe zum See
Anders sieht es jedoch in der Nacht aus: In der Stadt Zürich, am Zimmerberg sowie am Pfannenstiel sind Haushalte mit hohem Einkommen einer höheren Belastung ausgesetzt als jene mit niedrigem Einkommen.
Denn gerade jene Faktoren, die eine Wohnlage begehrt und teuer machen, begünstigen auch eine höhere Wärmebelastung. Dazu gehören eine zentrale und nach Süden ausgerichtete Lage sowie die Nähe zum See.
Prognosen gehen davon aus, dass die Wärmebelastung durch den Klimawandel bis Mitte des Jahrhunderts weiter zunehmen wird. Das im kantonalen GIS-Browser integrierte Planungswerkzeug «Hitze im Siedlungsraum» liefert für alle Standorte im Kanton Tipps zur Wärmereduktion, etwa Begrünung oder Entsiegeln von Flächen.