Dauerausstellung mit Kopien von Banksy-Werken im Casino von Saxon
«Die meisten Werke des Künstlers sind verschwunden, es gibt nur noch Fotos», sagte Hazis Vardar, einer der Organisatoren und Kurator, gegenüber den Medien. In «The World of Banksy'» rekonstruiere er «sehr originalgetreu», indem er die Werke in ihren Entstehungskontext einordne. Banksy selbst sei daran nicht beteiligt.
Derartige immersive Ausstellungen gibt es in ähnlicher Form bereits in Paris, Brüssel, Barcelona, Krakau und New York. «Diejenige in Saxon ist die zweitgrösste nach New York», so Vardar weiter. Er war daran beteiligt, dieses Ausstellungsformat weltweit zu entwickeln.
Ab Donnerstag werden nun die Banksy-Werke im Casino von Saxon bei Martigny zu sehen sein. Vardar will damit zeigen, «in welchen Krisensituationen sie entstanden sind». Dabei will er die Werke des Künstlers und dessen politisches Engagement in den Vordergrund stellen.
Hazis Vardars Bruder, der Regisseur Ali Vardar, hat vergangenen Sommer das Casino in Saxon übernommen, um daraus ein Kulturzentrum zu machen. Banksy im Casino widerspreche zwar jeder Logik. Doch die Brüder wollen «ein Schlaglicht auf die Region werfen».
Die Ausstellung sei formell vom Künstler nicht genehmigt, aber auch nicht verboten worden. Doch Vardar verwies darauf, dass Banksy selber Kopien seiner Arbeit zu «Unterhaltungszwecken, akademischer Forschung oder Aktivismus» gefördert habe. «Wenn der Künstler damit einverstanden ist und ich auch, sehe ich kein Problem.»
Banksy erlebt seit Jahren international einen Boom - obwohl, oder gerade weil, seine Identität weiterhin unbekannt ist. Gerüchten zufolge handelt sich bei ihm um Jamie Hewlett, den Frontmann der Musikgruppe Gorillaz oder um den Graffiti-Künstler Robin Gunningham oder um Robert Del Naja, einen der Sänger der Gruppe Massive Attack. Letzterer bestreitet, Banksy zu sein. Alle drei stammen aus Bristol.