Das Centre Albert Anker zeigt die Lebensrealität des Malers
Am 7. Juni ist es soweit: Das Centre Albert Anker im bernischen Ins wird eröffnet. Zum Zentrum gehören das ehemalige Haus des Malers Albert Anker (1831-1910) sowie ein neu gebauter Kunstpavillon.«Wir wollten den Nachlass von Anker unter konservatorisch sicheren Bedingungen unterbringen und seine Lebenswelt zeitgemäss dem Publikum präsentieren», sagte Daniela Schneuwly-Poffet gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Sie ist die künstlerische Leiterin.
So können die Wohnung und das Ateliers des Malers besucht werden. «Wir zeigen die gutbürgerliche Welt Ankers, etwa dass die Familie mit Silberbesteck und schickem Porzellan ass», führte Schneuwly-Poffet aus. Im Kunstpavillon werden die Werke aufbewahrt und auch ausgestellt.
Aquarelle von der Studienreise
Geplant sind Wechselausstellungen für den Pavillon. Die erste, die ab dem Eröffnungstag zu sehen ist, trägt den Namen «Licht des Südens». Gezeigt werden Skizzen und Aquarelle von Ankers Studienreisen im Süden Europas. «Diese Werke wurden noch nie in einem solchen Umfang gezeigt», sagte Schneuwly-Poffet. Die mit leichtem, flüchtigem Pinsel gemalten Bilder der Reisen seien mit ihrer impressionistischen Lichtstimmung sehr atypisch im Vergleich zu Ankers bekanntem restlichem Werk. Die Reise führte den Maler von Mailand bis nach Neapel.
In der Dauerausstellung im Ankerhaus werden etwa persönliche Gegenstände des Künstlers ausgestellt, aber auch Reproduktionen seiner grossen Werke. «Wir verorten diese Bilder in ihrem historischen Kontext», sagte Schneuwly-Poffet. So erhält auch Ankers politische Seite Eingang in die Ausstellung: «Er war ein Mensch und Künstler, der in einer Zeit mit vielen Umbrüchen lebte - und diese wachsam beobachtete.»