News
Regional

Schwyzer Kantonsrat will junge Lehrkräfte besser entlöhnen

Kantonsrat SZ

Schwyzer Kantonsrat will junge Lehrkräfte besser entlöhnen

12. März 2025, 10:55 Uhr
In den Volksschulen des Kantons Schwyz soll es genügend Lehrerinnen und Lehrer geben. (Symbolbild)
© KEYSTONE/ELIA BIANCHI
Der Lehrerberuf soll im Kanton Schwyz attraktiver werden. Der Kantonsrat hat ein Massnahmenpaket des Regierungsrats gestützt und sich dabei für höhere Einstiegslöhne ausgesprochen. Das letzte Wort dazu wird das Volk haben.

Der Kantonsrat behandelte am Mittwoch eine Teilrevision des Personal- und Besoldungsgesetzes. Hintergrund ist der Fachkräftemangel, den auch die Volksschule im Kanton Schwyz spürt.

Der Regierungsrat will deswegen den Lehrerberuf attraktiver machen und dafür 15 Millionen Franken jährlich einsetzen. Den Grossteil der Massnahmen im Umfang von 11,6 Millionen Franken kann er in eigener Kompetenz beschliessen, etwa zusätzliche Entlastungslektionen.

Zürich attraktiver als Schwyz

Bei den Massnahmen, welche der Kantonsrat beschliessen musste, ging es namentlich um höhere Einstiegslöhne. Der Jahreslohn ist heute in Schwyz, im Vergleich zum Nachbarkanton Zürich, um 19'300 Franken tiefer. Auch in St. Gallen, Luzern und Zug verdienen Neulehrerinnen und -lehrer pro Jahr einige tausend Franken mehr.

Die Regierung schlug dem Parlament vor, den Anfangslohn von 78'500 Franken auf 87'100 Franken anzuheben. Im Gegenzug sollen die Löhne mit zunehmender Berufserfahrung weniger stark steigen als bisher. Im 15. Dienstjahr würde der Lohne gleich hoch sein wie heute.

SP: Fachkräfte halten

Für die SP war diese Lösung zu stark auf Junglehrerinnen und -lehrer ausgerichtet. Es sollten alle etwas davon haben, damit Fachkräfte gehalten werden könnten, sagte Martin Raña (SP). Ausbildung und Erfahrung seien wichtig für die Schulhausteams.

Der Kantonsrat lehnte den Änderungsantrag der SP, der Mehrkosten von 2,4 Millionen Franken verursacht hätte, mit 78 zu 17 Stimmen ab. So hatte Julia Cotti (FDP) der SP widersprochen, dass mit der Regierungslösung nur junge Lehrkräfte profitierten. Ruth von Euw (GLP) sagte, die Regierungslösung investiere dort, wo es am meisten bringe.

SVP gegen Lohnerhöhung

Fundamentalkritik an höheren Einstiegslöhnen kam von der SVP. Ueli Kistler sagte, damit werde «Sand in die Augen» gestreut. Die Lehrerlöhne seien schon heute hoch, sie sollten dort gelassen werden, wo sie seien.

Von den anderen Fraktionen erhielt die SVP aber keine Unterstützung. Claudia Rickenbacher (Mitte) sagte etwa, Schwyz dürfe auf dem Arbeitsmarkt nicht zur zweiten Wahl werden. Der Kantonsrat sprach sich schliesslich deutlich mit 60 zu 34 Stimmen für höhere Einstiegslöhne aus.

Nicht alle Probleme gelöst

Mehrere Votantinnen und Votanten wiesen aber darauf hin, dass es mit den höheren Einstiegslöhnen nicht gemacht sei. Als weitere Probleme genannt wurden etwa der Verwaltungsaufwand, den Lehrkräfte zu bewältigen hätten, der Mangel an Heilpädagoginnen und -pädagogen oder die vielen Schulreformen in der Vergangenheit.

Deutlich sprach sich das Parlament für eine Vorverlegung des Kündigungstermins aus, so dass früher klar ist, welche Stellen an den Schulen frei werden und besetzt werden müssen. Die Schulleitungen sollen so mehr Handlungsspielraum erhalten. Dagegen war die SP, weil dies den Beruf nicht attraktiver mache.

Rückweisung abgelehnt

Im Eintreten hatten sich bis auf die SVP alle Fraktionen trotz vereinzelter Kritik hinter die Vorlage gestellt. Die FDP bemängelte etwa, dass die Regierung mit den Verordnungsänderungen «vorgeprescht» sei, die SP bezeichnete das Massnahmenpaket als «bescheiden».

Die SVP wollte, dass der Regierungsrat das Massnahmenpaket überarbeite. Ueli Kistler sagte, die Vorlage konzentriere sich zu stark auf das Monetäre, und beantragte Rückweisung.

Es gelte jetzt keine Zeit mehr zu verlieren, hiess es von Seiten der anderen Fraktionen. Die Rückweisung wurde mit 56 zu 35 Stimmen abgelehnt.

Gegen die Stimmen der SVP, hiess der Kantonsrat die Teilrevision des Personal- und Besoldungsgesetzes mit 59 zu 33 Stimmen gut. Weil damit weniger als drei Viertel des Parlaments der Vorlage zustimmten, wird sie den Stimmberechtigten vorgelegt.

Quelle: sda
veröffentlicht: 12. März 2025 10:55
aktualisiert: 12. März 2025 10:55