Zürcherinnen und Zürcher bewegen sich häufig mit dem ÖV fort
Die Zürcherinnen und Zürcher legen im Schnitt rund 62 Prozent ihrer Tagesdistanz mit dem motorisierten Individualverkehr (MIV) zurück, 27 Prozent mit dem ÖV und 10 Prozent zu Fuss oder mit dem Velo, wie das Statistische Amt des Kantons Zürich am Donnerstag mitteilte. Auf nationaler Ebene beträgt der Anteil des öffentlichen Verkehrs nur knapp 20 Prozent.
Bei der letzten Erhebung entfielen rund 60 Prozent auf den MIV und 32 Prozent auf den ÖV. Diese Entwicklung zugunsten des Autos ist jedoch vor allem der Corona-Pandemie geschuldet und deshalb vorübergehend, wie es in der Mitteilung heisst.
Die Pandemie hat das Mobilitätsverhalten teils massiv verändert, was sich auch auf die Strecke auswirkt, die die Zürcherinnen und Zürcher im Schnitt zurücklegen. So lag die Tagesdistanz 2015 noch bei 35 Kilometer, 2021 waren es nur 29 Kilometer.
Am meisten Kilometer in der Freizeit
Dabei sind die individuellen Unterschiede gross. Die Reisefreudigsten legen täglich 100 Kilometer und mehr zurück. Knapp 20 Prozent der Bevölkerung verlässt das Haus dagegen überhaupt nicht. Am meisten Kilometer legen die Zürcherinnen und Zürcher in ihrer Freizeit zurück, auf Platz zwei liegt das Pendeln zur Arbeit.
Etwa sieben von zehn Haushalten im Kanton verfügen über ein Auto. Damit gehört Zürich zusammen mit Genf und Basel-Stadt zu den Kantonen mit dem grössten Anteil an autofreien Haushalten. Besonders verbreitet ist der Verzicht auf den eigenen Wagen in den grossen Städten. So sind in der Stadt Zürich die Haushalte ohne Auto seit einigen Jahren in der Überzahl, wie es in der Mitteilung heisst.
Der «Mikrozensus Mobilität und Verkehr» wird regelmässig im Auftrag der Bundesämter für Statistik (BFS) und für Raumentwicklung (ARE) erhoben. Eigentlich hätte die Befragung 2020 stattfinden sollen, wurde aber wegen der Corona-Pandemie um ein Jahr verschoben. Die nächste Erhebung ist für 2025 geplant.