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Zentralschweizer Krankenkassenprämien steigen unterdurchschnittlich

Prämien 2024

Zentralschweizer Krankenkassenprämien steigen unterdurchschnittlich

26. September 2023, 18:49 Uhr
Die Krankenkassenprämien in der Innerschweiz erhöhen sich per 2024. (Symbolbild)
© KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER
Die Krankenkassenprämien werden per 2024 in den meisten Zentralschweizer Kantonen unterdurchschnittlich stark ansteigen. Am stärksten erhöhen sich die Kosten im Kanton Zug mit 10,2 Prozent. Der niedrigste Anstieg verzeichnet der Kanton Obwalden mit 6,7 Prozent.

Die monatliche mittlere Prämie des Kantons Zug liegt 2024 bei 297.50 Franken, wie das Eidgenössische Departement des Innern am Dienstag bekannt gab. 2023 waren es noch 269.90 Franken. Damit ist Zug zwar nicht der teuerste Kanton der Zentralschweiz, jedoch verzeichnete er den grössten Anstieg.

Der Zuger Gesundheitsdirektor Martin Pfister (Mitte) kündigte an, dass der Kanton die Prämienverbilligung gleich stark erhöhen werde wie die Prämien steigen würden. Ferner versuche der Regierungsrat mit seiner Spitalplanung die Kosten zu dämpfen.

Der Zuger Regierungsrat hatte Ende 2022 entschieden, die Grund- und Notfallversorgung beim Kantonsspital zu konzentrieren. Die davon betroffene Hirslanden Andreasklinik will dies aber juristisch verhindern, das Verfahren ist noch hängig.

Der teuerste Kanton der Zentralschweiz ist nach wie vor der Kanton Schwyz mit einer mittleren Prämie von 307.30 Franken, gefolgt vom Kanton Luzern mit 306,0 Franken. Ihre Prämien steigen aber 2024 nicht ganz so stark wie die der anderen Kantone (+7,5 Prozent).

Die Luzerner Gesundheitsdirektorin Michaela Tschuor (Mitte) rechnet mit einem weiteren Anstieg der Gesundheitskosten, wie es in einer Mitteilung der Staatskanzlei hiess. Als Gründe nannte sie Fehlanreize und die Anspruchshaltung der Patientinnen und Patienten.

Uri ist am günstigsten

Im Kanton Uri steigen die Kosten um 7,6 Prozent auf 271.90 Franken. Die Urner zahlen knapp 20 Franken mehr als im Vorjahr. Dieser «massive» Anstieg sei für Gesundheitsdirektor Christian Arnold (SVP) unverhältnismässig und nicht nachvollziehbar, teilte die Gesundheits-, Sozial- und Umweltdirektion mit.

Die Prämienentwicklung sei gerade wegen den Bemühungen für eine zweckmässige Gesundheitsversorgung und dem damit verbundenen kostenbewussten Verhalten der Urner Bevölkerung ein Schock, hiess es weiter. Dennoch hat Uri die zweitgünstigsten Prämien der Schweiz und die günstigsten der Zentralschweiz. Obwalden verzeichnet mit 6,7 Prozent den tiefsten Anstieg. Dort beträgt die mittlere Prämie neu 288.50 Franken.

Die mittlere Prämie der Schweizerinnen und Schweizer wird 2024 359.50 Franken pro Monat (+8,7 Prozent) betragen, wie das eidgenössische Departement des Innern bekannt gab. Damit liegt die Zentralschweiz unter dem Schweizer Durchschnitt.

Grund für das Prämienwachstum in der Schweiz seien die steigenden Gesundheitskosten, erklärte das Eidgenössische Departement des Innern. Beispielsweise die alternde Bevölkerung, mehr Arztbesuche, neue Medikamente und Behandlungen und eine Zunahme der Gesundheitsleistungen wie ambulante Spitalleistungen oder Physiotherapie.

Quelle: sda
veröffentlicht: 26. September 2023 14:08
aktualisiert: 26. September 2023 18:49
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