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Stadt Luzern soll sich grosszügiger an Zahnarztkosten beteiligen

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Stadt Luzern soll sich grosszügiger an Zahnarztkosten beteiligen

7. Mai 2024, 16:00 Uhr
Demonstrationsobjekte in einer Zahnarztpraxis: Zahnbehandlungen können das Familienbudget belasten. (Symbolbild)
© KEYSTONE/GAETAN BALLY
Die Stadt Luzern soll Zahnarztrechnungen von Familien häufiger als bislang zahlen. Der Stadtrat will den sogenannten Sozialtarif überprüfen. Er beantragt deswegen dem Grossen Stadtrat, eine Motion der SP-Fraktion zu überweisen.

Behandelt der Schulzahnarzt ein Kind, können Eltern bei der Stadt ein Gesuch stellen, damit diese sich an den Kosten beteiligt. Voraussetzung ist, dass das steuerbare Einkommen unter 50'000 Franken liegt. Je nach Einkommen müssen die Eltern zwischen 20 und 80 Prozent der Kosten selbst zahlen. Sie müssen zudem einen Selbstbehalt von 150 Franken übernehmen.

Beansprucht wird die Hilfe nur selten. Wie der Stadtrat in seiner am Dienstag veröffentlichten Antwort schreibt, übernahm die Stadt im Schnitt Zahnarztkosten von 800 Franken pro Jahr. Er vermutet, dass das Angebot nicht bekannt sei, oder dass viele Familien eine Zahnzusatzversicherung hätten.

Für die SP-Fraktion steht fest, dass das heutige System ungenügend sei. Sie fordert etwa, dass der Selbstbehalt abgeschafft und ein neues Modell eingeführt wird. Vorbild soll dasjenige der Betreuungsgutscheine sein. Zudem sollen neu auch Zahnstellungskorrekturen von der Stadt unterstützt werden können.

Der Stadtrat will die Forderungen überprüfen und dem Grossen Stadtrat einen Bericht und Antrag vorlegen. Die Folgekosten einer erweiterten finanziellen Unterstützung von Zahnbehandlungen liessen sich noch nicht abschätzen, erklärte er. Für den zusätzlichen administrativen Aufwand werde es aber wahrscheinlich in der Abteilung Volksschule zusätzliche Stellenprozente benötigen.

Quelle: sda
veröffentlicht: 7. Mai 2024 16:00
aktualisiert: 7. Mai 2024 16:00
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