Spital Wetzikon lädt Anleihegläubiger zu einer Versammlung ein
Die Arbeiten am Sanierungskonzept schreiten voran, wie das GZO Spital Wetzikon am Dienstag mitteilte. Die Versammlung der Anleihegläubiger Ende Oktober findet auf Antrag der «GZO Creditor Group» statt.
Die Gruppe von Anleihegläubigern präsentierte Mitte Juli Vorschläge, wie das Spital Wetzikon gerettet und die Interessen der Anleihegläubiger gewahrt werden sollen.
An der Gläubigerversammlung soll unter anderem beantragt werden, dass die Anleihe in Höhe von 170 Millionen Franken, welche das Spital Wetzikon schuldet, später als vereinbart zurückgezahlt werden kann. Fällig wäre diese bereits im Juni gewesen. Die neue Rückzahlfrist soll nun erst am 14. Juni 2027 ablaufen.
Der Zinssatz soll dabei halbjährlich erhöht werden, von aktuell 1,87 Prozent auf 4,87 Prozent im Jahr 2027. Dies soll ein Ansporn für das Spital sein, zügig ein Sanierungsprogramm auszuarbeiten und umzusetzen.
GZO Spital Wetzikon lehnt Vorschläge ab
Das Spital selber äusserte sich zunächst ablehnend zu den Vorschlägen, weil sie zu einer Bevorzugung der Anleihegläubiger gegenüber anderen Gläubigern führen würden.
Das Spital Wetzikon befindet sich seit Ende April in provisorischer Nachlassstundung und versucht, einen Konkurs abzuwenden. Anfang April wurde bekannt, dass das Spital bei der Gesundheitsdirektion um ein Darlehen von 180 Millionen Franken gebeten hatte. Der Kanton lehnte das Gesuch jedoch ab. Das Spital gelte nicht als «unverzichtbar» und sei für die Spitalversorgung der Zürcher Bevölkerung nicht zwingend notwendig.
Das Spital Wetzikon verfügt über 150 Betten und beschäftigt rund 900 Mitarbeitende. Der Betrieb läuft trotz Nachlassstundung normal weiter.