Selenskyj fordert erneut Waffen mit grösserer Reichweite
Der Mut und die Standhaftigkeit der ukrainischen Soldaten machten das Zögern der westlichen Partner derzeit noch wett. «Und wir könnten dem Besatzer effektiv jede Möglichkeit nehmen, vorzurücken und Schaden anzurichten, wenn unsere Langstreckenfähigkeiten ausreichen würden», sagte der Präsident weiter. Er hatte immer wieder gefordert, Raketen und Marschflugkörper gegen Ziele in Russland einsetzen zu dürfen. Derzeit gelten dafür Beschränkungen. Die Welt habe gesehen, wie effektiv die Ukraine ihre Unabhängigkeit verteidige und brauche weitere Hilfe, sagte Selenskyj.
Selenskyj: Kursk-Offensive läuft nach Plan
Selenskyj ging erneut auf ein Gespräch mit dem Oberkommandierenden der Streitkräfte, Olexander Syrskyj, ein, der über weitere Fortschritte der russischen Region Kursk informiert hatte. «Die Operation entfaltet sich genauso, wie wir es erwartet haben. Die Tapferkeit der Ukrainer erreicht Grosses. Nun verstärken wir unsere Positionen», sagte Selenskyj. Er erwähnte auch noch einmal, dass die Ukraine im Raum Kursk immer mehr russische Kriegsgefangene nehme, um den Fonds für den nächsten Austausch mit Russland aufzufüllen. Ziel sei es, Soldaten und Zivilisten aus russischer Gefangenschaft nach Hause zu holen.
Nach letzten Angaben aus Kiew kontrolliert die Ukraine mehr als 80 Ortschaften und 1.500 Quadratkilometer Fläche im Gebiet Kursk. Überprüfbar sind die Angaben der Kriegsparteien nicht von unabhängiger Seite. Experten gehen jeweils von der Hälfte der von Kiew genannten Zahlen aus. Im Gebiet Kursk sind rund 10.000 ukrainische Soldaten im Einsatz.
Selenskyj will mit der am 6. August begonnen Offensive nach eigenen Angaben nach fast zweieinhalb Jahren in dem russischen Angriffskrieg den Druck auf Moskau erhöhen, die Kämpfe durch Verhandlungen zu beenden. Solche Verhandlungen sind allerdings aus russischer Sicht durch die ukrainische Offensive in noch weitere Ferne gerückt.