Schwindende Postagenturen beschäftigen Luzerner Stadtrat
Unter anderem wurden Standorte wie die Toppharm-Apotheke, Migros, Tom-Tailor-Outlet, Bücher-Brocky und Viva Luzern Staffelnhof angeschaut, wie der Luzerner Stadtrat in seiner Stellungnahme auf ein Postulat von Grossstadtrat Claudio Soldati (SP) am Dienstag schreibt. Der Post habe er schriftlich mitgeteilt, dass er eine Ersatzlösung in Reussbühl erwarte.
Soldati hatte den Stadtrat in einem Postulat aufgefordert, Massnahmen zu ergreifen, damit künftig keine weiteren Poststellen mehr geschlossen werden müssen sowie mitzuhelfen, neue Postpartnerinnen zu finden. Insbesondere für die geschlossene Postagentur im Reussbühlquartier.
In seiner Stellungnahme schreibt der Stadtrat, er habe auch geprüft, ob in der Bibliothek Ruopigen eine Filiale mit Partner möglich sei. Doch die Öffnungszeiten der Bibliothek beschränkten sich auf 23 Stunden pro Woche und die Personalkapazität sei mit nur einer Person zu gering. Beides müsste erhöht werden. Eine Ausweitung der Öffnungszeiten lohne sich für den Bibliotheksbetrieb jedoch nicht, so der Stadtrat.
Zudem würde die Post die zusätzlichen Betriebsaufwände der Stadt nur partiell abdecken, hiess es weiter. Es könne nicht Sache der Stadt sein, die Post jährlich im Gegenwert von mehreren Zehntausend Franken zu subventionieren, schreibt der Stadtrat. Eine «faktische Subventionierung» des Filialnetzes komme nicht infrage.
Nichtsdestotrotz unterstütze die Stadtregierung das Anliegen des Postulats. Ihre Möglichkeiten seien jedoch begrenzt. Sie empfiehlt die Entgegennahme des Postulats und dessen gleichzeitige Abschreibung.
Im Jahr 2023 gaben in der Stadt Luzern drei sogenannte «Filialen mit Partner» ihre Zusammenarbeit mit der Post auf. Die Bäckerei Merz in der Altstadt, die Migros im Würzenbachquartier und Emmas Bäckerei in Reussbühl. Nur für das Würzenbachquartier konnte mit dem Romerohaus eine neue Lösung gefunden werden. Anfang Mai eröffnete zudem eine weitere Postagentur im Wärchbrogg Markt.