Schweizer Tierschutz wagt Neuanfang mit Reformgruppe
Die Reformgruppe besteht aus Mitgliedern der Sektionen und soll die zukünftigen Aufgaben des Schweizer Tierschutzes (STS) definieren, eine passende Organisationsstruktur entwerfen und die Werte, für die der Verband einstehen will, neu beleuchten. Dies geht aus einer Mitteilung vom Dienstag hervor.
Mit einem besonderen Fokus auf Transparenz, Kommunikation, Mitsprache der Sektionen und einer Findungskommission für das STS-Präsidium trage die Reformgruppe zur Neuausrichtung und Stärkung des STS bei.
Ein wesentliches Merkmal der Reformgruppe sei ihre Unabhängigkeit vom Zentralvorstand, hiess es weiter. Dies ermögliche eine offene Diskussion und Entscheidungsfindung. Und es gewährleiste, dass die Gruppe ohne Weisungen agieren und somit unvoreingenommen zum Wohl des STS und seiner Mitglieder arbeiten könne. Ein erstes Treffen der Reformgruppe ist für Mai 2024 geplant, gefolgt von einer Meinungsumfrage bei den Sektionen vor den Sommerferien.
Querelen, Machtkämpfe, Vetternwirtschaft
Nach zwei Jahren in ihrer Funktion hatten die Delegierten des Schweizer Tierschutzes am 27. Januar Verbandspräsidentin Nicole Ruch abgesetzt. Vorangegangen waren schwere Querelen und Machtkämpfe. Zudem hatte die Zertifizierungsstelle für Non-Profit-Organisationen (Zewo) den STS auf ihre schwarze Liste gesetzt und von Spenden abgeraten. Die Zewo kritisierte unter anderem mangelnde Transparenz.
Konkret ging es dabei um die Spesen und die Machtkumulation von Verbandspräsidentin Ruch. Weiter fehlten gemäss der Zewo ein internes Kontrollsystem, eine Rechnungskontrolle oder Freigabeprozesse im Immobilienbereich.
Über die vergangenen zwei Jahre kam es auch zu internen Machtkämpfen und Vetternwirtschaft innerhalb der Organisation mit ihren landesweit rund 70 Sektionen, wie die Zewo weiter bemängelte.