Polizisten trainieren das Befragen von Kindern testweise mit KI
Das Befragen von Kindern sei anspruchsvoll, betonte die Hochschule Luzern (HSLU). Sie liessen sich schnell von Erwachsenen beeinflussen und würden sich teilweise an Dinge erinnern, die nicht passiert seien. Trainieren mit echten Kindern sei dabei aus ethischen Gründen nicht möglich.
Zusammen mit Forschenden der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) schufen Forschende der HSLU deshalb eine Art virtuelles Kind.
Via Computer können Ermittlerinnen und Ermittler das auf Künstlicher Intelligenz (KI) basierende Programm befragen. Je nach Inhalt und Art der Fragestellung gibt eine KI unterschiedliche Antworten, wie die HSLU erklärte. So führen Suggestivfragen auch im Training zu falschen Angaben, die der ursprünglichen Erinnerung der befragten kindlichen Charaktere nicht entsprechen.
Kindersprache und Mimik
Das Programm mit dem Namen «Virtual Kids» zu trainieren, sei kein einfaches Unterfangen gewesen, hiess es von der HSLU weiter. So mussten die Forschenden der KI etwa beibringen, sich wie ein Kind auszudrücken. Zudem mussten die Forschenden dem virtuellen Kind auch Mimik beibringen, denn diese spiele bei der Befragung von Kinder eine grosse Rolle.
In der Pilotphase im nächsten Jahr wird laut der HSLU nun untersucht, ob die Ermittlerinnen und Ermittler nach dem Training mit der Software auch echte Kinder besser befragen können.