Polizei untersucht Bootsunglück mit Schweizer Skipper vor Norwegen
Erste Zeugen seien befragt worden, der Schweizer Skipper aber noch nicht. Es gebe bislang keine Beschuldigten, dies könne sich aber ändern, sagte er.
Ein aus sechs Abenteurern bestehendes Team um den schweizerischen Skipper und Expeditionsleiter Andy Fitze war am Wochenende im Süden der Färöer-Inseln in See gestochen, um mit dem nachgebauten Wikingerboot «Naddoddur» bis nach Norwegen zu segeln und zu rudern. Sie wollten eine Wikinger-Seefahrt von vor gut tausend Jahren nachstellen.
Vier Schweizer gerettet
Die Zeitung «Verdens Gang» berichtete, von dem zehn Meter langen Schiff sei am Dienstagabend ein Hilferuf abgesetzt worden. Als Rettungsboote und ein Helikopter vor Ort eingetroffen seien, sei aber von falschem Alarm die Rede gewesen. Eine Stunde später setzte das nachgebaute Wikingerschiff dem Bericht zufolge erneut einen Hilferuf ab, woraufhin ein grosser Rettungseinsatz gestartet worden sei.
Vor der westnorwegischen Küste war das offene und motorlose Boot bei stürmischer See mit hohen Wellen dann am Dienstag gekentert. Eine junge Frau aus dem Team, die in den USA lebte, kam dabei ums Leben. Die fünf weiteren Crew-Mitglieder - vier Schweizer und ein Färinger - konnten von Einsatzkräften gerettet werden.
Fünf Meter hohe Wellen
Die norwegische Seenotrettungsgesellschaft beschrieb die Bedingungen zum Zeitpunkt des Kenterns des Bootes als sehr anspruchsvoll und veröffentlichte ein Video von den starken Winden und der hohen See westlich der Stadt Stad. Den Angaben zufolge waren die Wellen bis zu fünf Meter hoch, der Wind betrug bis zu 40 Knoten.
Wie Aufnahmen des NRK und des färöischen Rundfunksenders KVF zeigten, wurde das knapp zehn Meter lange Holzschiff mittlerweile von einem Schiff der Küstenwache in den Hafen von Måløy etwa 170 Kilometer nördlich von Bergen geschleppt und dort an Land gebracht. In dem färöischen Ort Tvøroyri, wo das Boot seine Reise begonnen hatte, wurde nach KVF-Angaben ein Gedenken an einem Steg abgehalten.