Oppositioneller liegt bei Präsidentenwahl in Sri Lanka vorne
Zwei Jahre nach einem Staatsbankrott verbinden viele Menschen des südasiatischen Inselstaats mit der Wahl die Hoffnung auf wirtschaftliche Stabilität. Die Wahl, zu der etwa 17 Millionen Wahlberechtigte aufgerufen waren, galt deshalb auch als Abstimmung über das Reformprogramm der Regierung. Wickremesinghe, der bereits mehrfach Premierminister gewesen war, hatte nach der Flucht seines Vorgängers Gotabaya Rajapaksas vor zwei Jahren übergangsweise das Präsidentenamt übernommen.
Der Chef der Wahlkommission sprach laut der Sri Lanker Zeitung «Daily Mirror» von den friedlichsten Wahlen in der Geschichte des Landes. Trotzdem verhängten die Behörden einige Stunden nach der Wahl eine landesweite Ausgangssperre, um die «öffentliche Sicherheit» aufrechtzuerhalten. Das Verbot sollte laut «Daily Mirror» am Sonntagmittag (Ortszeit) aufgehoben werden.
Inflation während der Wirtschaftskrise lag zeitweise bei mehr als 60 Prozent
Die dramatische Wirtschaftskrise hatte in Sri Lanka massive Proteste ausgelöst. Dem hoch verschuldeten Staat fehlte es damals auch an Mitteln, um lebenswichtige Güter wie Lebensmittel zu importieren. Die Inflation lag zeitweise bei mehr als 60 Prozent. Trotz Zeichen einer langsamen Erholung kämpft das Land nach wie vor mit den Folgen der Krise und des folgenden Staatsbankrotts.
Premadasa und Dissanayake möchten über das Abkommen mit dem internationalen Währungsfonds (IWF) neu verhandeln, der dem Land ein Hilfsprogramm in Höhe von rund drei Milliarden US-Dollar (derzeit etwa 2,7 Milliarden Euro) gewährt hat. Die Auszahlung des Kredits ist an strenge Bedingungen wie die Umsetzung bestimmter Reformen und unpopulären Sparmassnahmen geknüpft.