Nato: Ukraine hat Kursk-Offensive nicht vorher abgesprochen
Im Verteidigungskampf gegen die russische Invasion hatte die Ukraine zuletzt die Angriffe auf russische Regionen massiv erhöht, um dort den militärischen Nachschub zu zerstören. Im Gebiet Kursk marschierten Anfang August 10.000 Soldaten ein, die dort Dutzende Ortschaften und nach Angaben der Militärführung in Kiew mehr als 1.000 Quadratkilometer Fläche unter ihrer Kontrolle haben. Moskau wirft den Nato-Staaten vor, die Ukraine bei dem Einmarsch in Russland unterstützt zu haben - nicht nur durch die Lieferung von Waffen und Munition, sondern vor allem durch die Bereitstellung von Daten.
Stoltenberg: Angriffe auf russisches Gebiet legitim
Die Angriffe auf russisches Gebiet selbst sieht Stoltenberg als gerechtfertigt an. Die Ukraine habe das Recht, sich zu verteidigen. «Und gemäss dem internationalen Recht hört dieses Recht an der Grenze nicht auf», sagte er. «Russland führt seit mehr als 900 Tagen einen grundlosen Aggressionskrieg gegen die Ukraine, und hat seitdem zahlreiche Angriffe von der Region Kursk aus über die Grenze gegen die Ukraine durchgeführt. Die russischen Soldaten, Panzer und Stützpunkte sind nach internationalem Recht legitime Ziele», so Stoltenberg weiter. Russland begründet seinen Krieg gegen die Ukraine unter anderem mit dem Streben des Landes in die Nato. Moskau will das verhindern.
Weiterhin habe Kiew deutlich gemacht, dass mit der Kursk-Operation eine Pufferzone errichtet werden solle, um Russland von weiteren Angriffen über die Grenze abzuhalten, sagte Stoltenberg. Natürlich berge die Kursk-Offensive Risiken - wie alle anderen militärischen Operationen auch. «Aber es ist die Entscheidung der Ukraine, wie sie sich verteidigt.»