Moskau verteidigt Erweiterung der Nukleardoktrin
Der Kremlsprecher wurde gefragt, wer festlege, ob angesichts der ukrainischen Angriffe mit Drohnen und Raketen auf Russland Nuklearwaffen eingesetzt werden. Russische Propagandisten fordern in den Staatsmedien immer wieder einen solchen atomaren Schlag gegen die Ukraine, um das Land schnell zu besiegen. «Das ist eher das Vorrecht unserer Spezialisten, unseres Militärs. Sie behalten genau im Auge, welche Waffen und wie sie eingesetzt werden», erklärte Peskow. Russland wirft den USA, Deutschland und anderen Staaten vor, durch ihre Waffenlieferungen bereits tief in den Krieg verwickelt zu sein.
Die Ukraine, die sich seit mehr als zweieinhalb Jahren gegen Moskaus Angriffskrieg wehrt, hatte Russland angesichts der Änderungen der Nukleardoktrin «atomare Erpressung» vorgeworfen. Das von Moskau angegriffene Land appellierte an den Westen, sich nicht einschüchtern zu lassen und Waffen mit grosser Reichweite endlich für Schläge gegen Ziele in Russland freizugeben.
Zuvor hatte Kremlchef Wladimir Putin neue mögliche Szenarien eines russischen Atomwaffeneinsatzes umrissen, der nun als Gegenschlag auch bei massiven Angriffen mit konventionellen Waffen erfolgen kann, sollte dadurch Russlands Existenz bedroht sein. Putin hatte bei einer Sitzung des Moskauer Sicherheitsrates zur nuklearen Abschreckung erklärt, dass Russland im Fall eines massiven Angriffs aus der Luft, also mit Marschflugkörpern, Flugzeugen, Raketen oder Drohnen, auch Atomwaffen einsetzen könne.