Missbrauchsopfer Giuffre ist laut ihrer Familie verstorben
«Mit völlig gebrochenen Herzen teilen wir mit, dass Virginia letzte Nacht auf ihrer Farm in Western Australia gestorben ist», hiess es in einer Erklärung. Giuffre hatte dem britischen Prinzen Andrew vorgeworfen, sie im Alter von 17 Jahren sexuell missbraucht zu haben, der Milliardär Jeffrey Epstein soll den Kontakt hergestellt haben.
«Sie hat ihr Leben durch Suizid verloren, nachdem sie lebenslang ein Opfer von sexuellem Missbrauch und Sex-Handel war», hiess es in der Mitteilung der Familie der 41-Jährigen weiter. «Am Ende wurde der Tribut des Missbrauchs so hoch, dass es für Virginia unerträglich wurde, sein Gewicht zu ertragen.» Die in Kalifornien geborene Giuffre lebte seit mehreren Jahren in Australien. Sie hinterlässt drei Kinder.
Fall Epstein jahrelang in Schlagzeilen
Der Fall Epstein sorgte jahrelang für Schlagzeilen. Der bereits 2008 wegen Sexualverbrechen verurteilte US-Amerikaner war im August 2019 nach einer erneuten Festnahme tot in seiner New Yorker Gefängniszelle gefunden worden. Nach Angaben der Behörden hatte der bestens vernetzte Finanzinvestor und Multimillionär Suizid begangen.
Epsteins langjährige Vertraute Ghislaine Maxwell - eine gute Bekannte von Prinz Andrew - wurde Ende Dezember 2021 in einem Gerichtsverfahren in New York von den Geschworenen wegen Sex-Handels schuldig gesprochen. Laut Anklage hatte die Britin über Jahre systematisch Minderjährige für Epstein rekrutiert, die von diesem dann sexuell missbraucht wurden. Als Strafmass wurden 20 Jahre Haft verhängt.
Der Rechtsstreit zwischen Giuffre und Prinz Andrew wurde 2022 aussergerichtlich beigelegt. Ein Bundesgericht in New York setzte eine entsprechende Vereinbarung nach der Zahlung einer Entschädigung in Kraft. Die Höhe der Entschädigungszahlung wurde nicht mitgeteilt. Prinz Andrew entging damit nicht nur einer strafrechtlichen Verfolgung, sondern auch einem Zivilprozess mit vielen unangenehmen Fragen.