Masern sind im Vergleich zu 2023 stark auf dem Vormarsch
Auf die Zeit seit dem vergangenen Juni betrachtet, kamen 103 Fälle zusammen, wie dem am Montag veröffentlichten Bulletin des Bundesamts für Gesundheit (BAG) zu entnehmen ist. In der gleichen Periode des Vorjahres waren es lediglich 27 gewesen.
Mit einer grösseren Epidemie rechnete der Bund nicht. Die hohe Durchimpfungsrate sollte das verhindern. Bei Kleinkindern liegt sie Angaben vom Februar zufolge bei 94 Prozent. Das BAG geht davon aus, dass es sich bei den Fällen häufig um im Ausland angesteckte Personen oder um kleinere Ausbrüche handelt, bei denen der Erreger in die Schweiz eingeschleppt wurde.
Mit dem Anstieg ist die Schweiz Teil einer globalen Entwicklung. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht davon aus, dass die Zahl der Masern-Infektionen auch 2024 hoch bleibt. Nach neuesten Daten registrierte die WHO 2024 bis April rund 94'000 Fälle. 2023 hatten sich gut 320'000 Menschen nachweislich angesteckt, ein Anstieg von knapp 90 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
2022 starben nach WHO-Schätzungen 136'000 Menschen an Masern, vorwiegend Kinder unter fünf Jahren. Die allermeisten Fälle tauchen nicht in der internationalen Statistik auf. Die Masern sind eine lebensbedrohliche, virale Infektionskrankheit, die durch Impfung verhindert werden kann.