Luzerner Stadtparlament heisst Projekt für neues Theater gut
Damit sind die Stimmberechtigten am Zug. Sie werden am 9. Februar 2025 über den Planungskredit befinden. Insgesamt dürfte die Realisierung 130 Millionen Franken kosten. Ein Teil davon soll durch Private finanziert werden.
Das Ausbauprojekt «überall» der Zürcher Architekten Andreas Ilg und Marcel Santer sieht vor, dass der heutige, 185 Jahre alte Theaterbau erhalten bleibt und auf der Seite der Jesuitenkriche mit einem Neubau ergänzt wird. Das neue Theater soll über drei Säle verfügen und als «offenes Haus» konzipiert werden.
Tradition fortsetzen
Das neue Luzerner Theater sei kein elitäres Projekt, sagte Anna-Lena Beck (GLP). Das Projekt biete die Chance, einen neuen Begegnungsort zu schaffen und eine alte Theatertradition fortsetzen, erklärte auch Patricia Lang (SP/Juso). Der Kulturstandort Luzern könne dank des Neubaus weiterentwickelt werden, sagte Timo Lichtsteiner (SVP).
Roger Sonderegger (Mitte) sagte, dass das Luzerner Theater das einzige professionell und intendantisch geführte Theater der Zentralschweiz sei. Christov Rolla (Grüne/Junge Grüne) erklärte, würde das Theater nicht weiterbetrieben, könnte auch die von ihm hoch geschätzte freie Szene die Lücke nicht ganz schliessen.
Durch Überarbeitung gewonnen
Das Projekt «überall», an dessen Dimensionen es zunächst Kritik gegeben hat, gefiel den Parlamentsmitgliedern auch optisch. Es habe durch die Überarbeitung gewonnen, stellte etwa Mike Hauser (FDP) fest.
Es gab aber auch einige kritische Anmerkungen. Für die SP ist die geplante Offenheit des Hauses oder die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen noch zu unbestimmt.
Bei der SP besteht auch die Befürchtung, dass die Finanzierung der höheren Betriebskosten des neuen Theaters zu Lasten anderer Kulturbranchen gehen könnte. Auch der SVP-Sprecher forderte, dass andere Institutionen wegen des neuen Theaters nicht zu kurz kommen dürften. Die Grünen riefen dazu auf, die Kulturförderung neu zu denken.