In Kloten bekämpfen erneut Fadenwürmer die Japankäfer im Boden
Seit Mitte Juni seien in Kloten rund 2700 Japankäfer gefunden worden, teilte die kantonale Baudirektion am Dienstag mit. Ob das viele oder wenige sind, konnte Katharina Weber, Kommunikationsbeauftragte der Baudirektion, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA nicht sagen. Es gebe keinen Vergleichswert, der Käfer sei im vergangenen Jahr in Kloten erst im Juli während der Flugzeit entdeckt worden.
Klar sei jedoch, dass sich die Schädlinge flächenmässig nicht sehr stark ausgebreitet hätten, sagte Weber weiter. Erfahrungen aus dem Tessin und aus Italien zeigten, dass sich der Käfer pro Jahr um einen Radius von vier bis sieben Kilometer ausbreiten könne. In Kloten wuchs der Radius innert eines Jahres laut Weber um 500 bis 600 Meter an.
Das befallene Gebiet konzentriere sich demnach nach wie vor rund um die Sportanlage Stighag, wo die allermeisten Käfer gefunden wurden, heisst es. «Dies bewerten wir als positiv», so Weber.
Fadenwürmer spüren Larven auf
Sollte es einzelnen Käferweibchen trotz der bereits getroffenen Massnahmen gelungen sein, ihre Eier im Boden abzulegen, entwickeln sich daraus nun Larven. Die feuchten Böden im Juni und Juli begünstigten laut Medienmitteilung das Ablegen der Eier.
Aus diesem Grund kommen nun erneut Fadenwürmer zum Einsatz als biologische Massnahme gegen die Larven, wie es weiter heisst. Fadenwürmer wirkten als Nützlinge direkt im Boden, wo sie Japankäferlarven aufspüren, in diese eindringen und sie zum Absterben bringen.
Vorgesehen ist, dass sämtliche Rasen- und Grünflächen auf öffentlichen und privaten Grundstücken in den Quartieren, die an die Sportanlage Stighag angrenzen, mit den winzigen Würmern behandelt werden. Gartenbaubetriebe bringen das biologische Fadenwürmer-Präparat im Auftrag des Kantons aus.
In weiteren Gebieten, in denen Japankäfer in geringer Zahl gefunden wurden, ruft der Kanton die Grundeigentümerinnen und Grundeigentümer ebenfalls auf, das biologische Fadenwürmer-Präparat einzusetzen.
Der Japankäfer kann an seinen über 400 Wirtspflanzen grosse Schäden verursachen. Auf seinem Speiseplan sind landwirtschaftliche Kulturen wie Mais, Obstbäume, Beeren und Reben. Aber auch Bäume, Zierpflanzen und Rasenflächen werden gefressen. Das Schadenspotenzial in der Schweiz wird auf mehrere hundert Millionen Franken pro Jahr geschätzt. Das vom Bund vorgegebene Ziel sei es deshalb, den Befall in Kloten zu tilgen, solange er noch überschaubar ist, heisst es weiter.