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Immer mehr Schweizer meiden Nachrichten

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Immer mehr Schweizer meiden Nachrichten

17. Juni 2024, 08:30 Uhr
Schweizerinnen und Schweizer nutzen News laut einem Bericht immer weniger: Sowohl in traditionellen Medien wie in Zeitungen oder im Fernsehen und Radio als auch Online. (Archivbild)
© KEYSTONE/CHRISTIAN BEUTLER
Immer mehr Menschen in der Schweiz meiden Nachrichten aktiv. 36 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer verzichten laut einem neuen Bericht zumindest zeitweise auf den Konsum von News.

Das sind drei Prozentpunkte mehr als noch im vergangenen Jahr, wie aus dem am Montag veröffentlichten Länderbericht des Reuters Digital News Report hervorgeht. Im Vergleich zu vor der Corona-Pandemie im Jahr 2019 ist es sogar ein Anstieg um zehn Prozentpunkte. Erhoben wurden die Zahlen zur Schweiz von der Forschungsstelle Öffentlichkeit und Gesellschaft der Universität Zürich (Fög).

Schweizerinnen und Schweizer mit einem tieferen Bildungsniveau tendieren dabei eher zur Nachrichtenmeidung als jene mit einem mittleren oder höheren Bildungsstand. Der Anteil der sogenannten News Avoider ist ausserdem bei Frauen (39 Prozent) höher als bei Männern (33 Prozent).

Unterschiede lassen sich auch beim Alter feststellen: Bei den Personen unter 25 und über 55 gab jeweils rund ein Drittel an, oft oder gelegentlich Nachrichten zu meiden, in der Altersgruppe dazwischen war der Anteil höher. Ein wichtiger Grund für den Verzicht auf Nachrichten ist laut dem Bericht die grosse Menge an verfügbaren Informationen.

Interesse gesunken

Auch das Interesse an Nachrichten hat in der Schweiz längerfristig abgenommen. 2024 gaben 48 Prozent der Befragten an, sie seien sehr an Nachrichten interessiert. Das sind war zwei Prozentpunkte mehr als 2023, aber elf Prozentpunkte weniger als 2016.

Im Digital News Report werden jährlich auf der Grundlage einer repräsentativen Bevölkerungsbefragung in mehreren Ländern verschiedene Aspekte der Mediennutzung erfasst. In der Schweiz wurden über 2000 Personen befragt. Verantwortlich ist das Reuters Institute for the Study of Journalism der University of Oxford.

Quelle: sda
veröffentlicht: 17. Juni 2024 08:30
aktualisiert: 17. Juni 2024 08:30