Hassbilder zirkulieren auch auf Kleinanzeigen-Portalen
Besonders beunruhigend sei, dass auch journalistische Medien an der Verbreitung von Hassbotschaften beteiligt seien, schrieb die Fachhochschule in einer Mitteilung vom Dienstag. Trotz der meist kritischen Auseinandersetzung in den begleitenden Artikeln würden sie durch die Abbildung von Hassbildern zur Verstärkung der Reichweite dieser Botschaften beitragen.
Hauptfundort der Hassbilder, die für die Studie mit dem Namen «Ein Bild verletzt mehr als 1000 Worte» unter Leitung von Franziska Oehmer-Pedrazzi ausgewertet wurden, waren jedoch die üblichen Verdächtigen: Rund 27 Prozent der Bilder kursierten auf X, 24 Prozent auf Instagram.
Viele Hassbilder strafrechtlich relevant
Geteilt werden die Hassbilder der Analyse zufolge in gleichem Masse durch ressourcenstarke Organisationen wie durch Einzelpersonen. Auch Parteien und Politikerinnen und Politiker sind demnach an der Verbreitung von Hassbotschaften im Internet beteiligt.
Bei rund der Hälfte der Bilder stellten die Forschenden einen aggressiven Ton fest. 14 Prozent davon wiesen demnach auch strafrechtlich relevante Inhalte wie Aufrufe zum Mord auf.
Der Hass richte sich dabei überwiegend gegen Personen aufgrund ihrer Nationalität (25 Prozent) oder ihres Geschlechts (21 Prozent). Besonders betroffen waren dabei Transpersonen.
Für die Bekämpfung von Hassbildern empfehlen die Forschenden eine Ausweitung staatlicher Massnahmen für Plattformen wie X oder Instagram auf kleine Plattformen wie Kleinanzeigenportale. Diese würden zwar über hohe Nutzungszahlen verfügen, es gebe darauf aber nur geringe Melde- und Beschwerdeoptionen. Zudem empfehlen die Forschenden eine Einführung von Standards für die Parteikommunikation.