Ein neuer Roboter aus Lausanne kann wie Antilopen springen
Entwickelt wurde der Roboter, um zu untersuchen, warum Tiere zwischen verschiedenen Gangarten wechseln, wie die Eidgenössische Technische Hochschule in Lausanne (EPFL) am Dienstag mitteilte.
«Frühere Forschung hat ergeben, dass Tiere ihre Gangart ändern, um Energie zu sparen und Verletzungen des Bewegungsapparats zu vermeiden», erklärte der Robotik-Forscher Milad Shafiee in der Mitteilung der EPFL. Experimente mit Tieren und Robotern hätten aber gezeigt, dass diese Erklärungsansätze nicht immer zutreffen.
Die EPFL-Forscher vermuteten, dass Tiere ihre Gangart auch ändern, um Stürze zu vermeiden. Um dies genauer zu untersuchen, brachten sie dem Roboter bei, sich selbstständig auf verschiedenen Untergründen fortzubewegen.
Roboter für die biologische Forschung
Dabei zeigte sich, dass der Roboter auf flachem Gelände vom Gehen ins Traben wechselte, um nicht umzufallen. Und wenn der Roboter mit Löchern im Boden konfrontiert wurde, wechselte er vom Trab zum sogenannten Prellsprung. Das ist eine Art Sprung mit steifen Beinen, wie ihn Antilopen oder Katzen machen, wenn sie erschrecken.
Die sogenannte Viabilität, also die Fähigkeit, nicht zu stürzen, war demnach der einzige Faktor, der durch solche Gangwechsel verbessert wurde. Diese Resultate veröffentlichten die Forschenden im Fachblatt «Nature Communications».
«Es scheint, dass die Energieeffizienz, von der man bisher annahm, dass sie die treibende Kraft für solche Übergänge ist, eher eine Folge davon ist. Wenn sich ein Tier in schwierigem Gelände bewegt, ist es wahrscheinlich seine erste Priorität, nicht zu stürzen», sagt Shafiee.
Die Forschenden hoffen laut der EPFL, dass Roboter in Zukunft vermehrt in der biologischen Forschung eingesetzt werden, um die Abhängigkeit von Tieren und die damit verbundenen ethischen Bedenken zu verringern.