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Dreilindenpark: Luzerner Stadtrat erwägt Sanierung in Eigenregie

Städtebau

Dreilindenpark: Luzerner Stadtrat erwägt Sanierung in Eigenregie

20. August 2024, 11:00 Uhr
So präsentierte sich das einstige Konservatorium 1943 im Luzerner Dreilindenpark. (Archivaufnahme)
© KEYSTONE/PHOTOPRESS-ARCHIV/STR
Die Sanierung der Gebäude im Dreilindenpark auf eigene Faust ist für den Luzerner Stadtrat «eine Option». Das hält die Stadtregierung in ihrer Antwort auf eine Interpellation von Mitte-Grossstadtrat Roger Sonderegger fest.

Sonderegger wollte Auskunft zur Zukunft der Anlage, nachdem sich das Projekt eines Skulpturenparks zerschlagen hatte. Bis im Herbst solle ein Nutzungskonzept aufzeigen, wie es mit dem Gebäude im Dreilindenpark weitergehen soll, erklärte der Stadtrat in seiner am Dienstag publizierten Antwort.

Die Nutzung des Gebäudes, das einst als Konservatorium genutzt und später zu einer Musikhochschule wurde, ist seit einiger Zeit offen. Im Jahr 2018 hatte der Stadtrat die Finartis Kunsthandel AG als neue Mieterin der Villa erkoren. Diese plante einen Skulpturenpark, Ausstellungen und Veranstaltungen.

Die Zusammenarbeit mit der Finartis wurde jedoch Ende Oktober 2023 beendet. Es habe sich gezeigt, dass das Unternehmen aus Meggen nicht bereit sei, die nächsten Schritte gemäss Absichtserklärung anzugehen, teilte die Stadt Luzern damals mit. Die Finartis ihrerseits liess durch Anwälte mitteilen, die baulichen Mängel an den Gebäuden seien zu gross. Die Kosten ausschliesslich ihnen anzulasten, das gehe nicht.

Sonderegger wollte vom Stadtrat wissen, warum die Kosten der Instandstellung der Gebäude im Park von den Mietern übernehmen werden müssten, während andere Organisationen aus dem Kulturbereich von Steuergeldern profitierten. Der Stadtrat antwortete, dass die Finartis ein privatwirtschaftliches Unternehmen und keine Kulturorganisation sei. Kunsthändler Robert Landau hätte einst Investitionen von sieben bis acht Millionen Franken in Aussicht gestellt, so die Stadt.

Auch bezüglich Restaurierung herrscht Uneinigkeit: Interpellant Sonderegger ist der Meinung, bei historischen Gebäuden sei «grundsätzlich» der Eigentümer zuständig. Die städtische Exekutive hält in ihrer Antwort fest, dass die Mieterin alle drei Gebäude auf eigene Kosten instand stellen und ausbauen wollte. Das sei Inhalt der Absichtserklärung gewesen.

Der Dreilindenpark ist 35'000 Quadratmeter gross. Im Park befindet sich eine Villa, ein Ökonomiegebäude, ein Pförtnerhaus und eine künstliche Torruine, ferner Skulpturen und eine Grotte. Die Gebäude stehen unter Denkmalschutz.

Quelle: sda
veröffentlicht: 20. August 2024 11:00
aktualisiert: 20. August 2024 11:00
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