Der Grundstein des Koch-Areals in Zürich ist eine WC-Tür
Gleich drei Stadträte fanden sich am Montagnachmittag an der Grundsteinlegung in Altstetten ein. Mit dabei war auch Schriftstellerin Sibylle Berg, die einen Text verfasste.
Berg rezitierte diesen am Anlass, er erinnerte teilweise an Sprüche der Besetzer mit Sätzen wie «die Menschen holen sich die Stadt zurück» oder «wie behaglich man im Rathaus wohnen kann». Nachlesen kann den Text künftig jeder, der im Koch-Park aufs WC muss - er ist in die WC-Tür eingraviert.
Überrascht vom UBS-Angebot
Die Stadt hatte das Koch-Areal 2013 der UBS für rund 70 Millionen Franken abgekauft. Finanzvorsteher Daniel Leupi (Grüne) erinnerte sich an der Grundsteinlegung an seine grosse Überraschung, als die UBS der Stadt das Land zum Kauf angeboten hatte. Nun könne ein Stück Stadtvielfalt geschaffen werden.
Gebaut wird auf vier Baufeldern. Für den Park mit der geschützten Kohlelagerhalle ist Grün Stadt Zürich verantwortlich. Für die Gewerbe- und Wohnbauten sind Genossenschaften und Private zuständig. «Die vielen Köchinnen und Köche bereiten ein tolles Gericht zu», sagte Hochbauvorsteher André Odermatt (SP).
Tiefbauvorsteherin Simone Brander (SP) betonte vor allem die Symbiose zwischen dem Park und dem Bau der Wohngenossenschaft Kraftwerk 1. Dort wird künftig auch der Zirkus Chnopf sein Quartier finden.
Bezug ist für 2026 geplant
Die Stadtzürcher Stimmberechtigten genehmigten die Neugestaltung im Mai 2022 mit fast 77 Prozent. Das 12'000 Quadratmeter grosse Areal soll bis 2026 fertiggestellt werden.
Die Besetzer zogen im Winter 2023 am Räumungstermin ab. Wenige Tage danach kam es zu einer Demonstration mit grossen Sachbeschädigungen durch die linksautonome Szene. Ein Teil der Besetzer wohnt heute in Bauwagen auf der Hardturmbrache, andere haben die Alte Post in Wipkingen besetzt.