Bundespräsidentin Amherd verspricht Papst Unterstützung bei Kaserne
Die neue Kaserne für die päpstliche Schweizergarde baut nicht der Vatikanstaat, sondern eine private Schweizer Stiftung. Der Vatikan leistet wie der Bund und verschiedene Kantone einen Beitrag. Von den für den Neubau nötigen 50 Millionen Franken fehlen noch 1,5 Millionen.
Ausserdem habe sie sich mit dem Papst über den Bürgerkrieg im Sudan unterhalten sowie über das gemeinsame Engagement für das humanitäre Völkerrecht und gegen die Todesstrafe, schrieb Amherd auf dem Kurznachrichtendienst X.
Missbrauch und Gleichberechtigung
Im Vorfeld der Audienz hatte die Bundespräsidentin angekündigt, auch die Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche zur Sprache bringen. Der Bundesrat erwarte von der Kirche eine wirkungsvolle Missbrauchsbekämpfung und umfangreiche Präventionsmassnahmen. Zudem wollte sie die Gleichberechtigung von Frau und Mann in der katholischen Kirche ansprechen.
Für die Menschen in der Schweiz sei die Gleichberechtigung Alltag, und es sei für sie nicht nachvollziehbar, dass Frauen von Kirchenämtern und -diensten ausgeschlossen seien und sich nicht an allen Entscheidungsprozessen beteiligen könnten, so Amherd. Ob die Bundespräsidentin diese beiden Themen auch wirklich aufs Tapet bringen konnte, erschloss sich aus ihrem X-Beitrag nicht.
Ukraine-Konferenz in der Schweiz
Demnach traf sie sich im Vatikan aber mit Kardinal-Staatssekretär Pietro Parolin - der Nummer Zwei im Kirchenstaat. Mit ihm habe sie über die Ukraine-Friedenskonferenz im Juni auf dem Bürgenstock NW gesprochen. Der Vatikan sehe diese Konferenz sehr positiv, sagte ein Sprecher Amherds der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Samstag. Eine Teilnahmebestätigung des Vatikans stehe aber noch aus.
Auch die Situation in der Ukraine, im Nahen Osten und im Sudan sowie der 75. Jahrestag der Genfer Konventionen kamen bei dem Gespräch Amherds mit Parolin zur Sprache.