Basler Zirkusfestival Young Stage ohne Schweizer Beteiligung
Der Zirkus spielt mit den Grenzen zwischen einzelnen Kunstsparten: Die Darbietung des US-Amerikaners Quinton Lopez entwickelt sich aus dem Tanz heraus in schlangenmenschliche Körperverrenkungen - Kontorsion genannt - und fliesst schliesslich in kraftvolle Akrobatik an einer schwebenden Stange.
Das Nachwuchsfestival sei auf aussergewöhnliche Darbietungen aus, die eine Brücke von Tradition zum Nouveau Cirque schlagen, sagte Nadja Hauser, Gründerin und Direktorin des Events. Der Einblick in die Probenarbeit von Young Stage am Dienstag untermalte dies gut.
Young Stage hat sich seit der ersten Ausgabe im Jahr 2007 als internationales Festival etabliert. Davon zeuge die Anzahl der Bewerbungen: 465 Bewerbungen aus 57 Ländern seien eingegangen, sagte Hauser. 26 dieser Artistinnen und Artisten aus elf Ländern wurden übernommen. Schweizerinnen und Schweizer sind in diesem Jahr keine dabei.
Teilnehmende aus der Ukraine und Russland
Speziell an der Zusammenstellung ist unter anderem, dass neben zwei Darbietungen aus der Ukraine auch ein russischer Artist mit von der Partie ist. Der Diabolo-Jongleur werde aber unter weisser Flagge auftreten, so Hauser.
Das Festival versteht sich als Nachwuchswettbewerb, als Weiterbildungsplattform und als Casting-Event für junge Artistinnen und Artisten. Das heisst, dass in den sechs Vorstellungen nicht nur Zirkus-Freunde im Publikum sitzen werden, sondern auch Agenten und Booker.
In der Wettbewerbsjury sitzen Vertreterinnen und Vertreter von renommierten Veranstaltern wie dem Cirque du Soleil aus Montreal oder dem Zirkus-Festival Monte Carlo. Darüber hinaus vergibt eine Kinderjury den Young-Stars-Preis, wie Hauser sagte.