Akten des Ärztezentrums Neuenkirch an Drittfirma übergeben

Die Herausgabe der Akten an die Patientinnen und Patienten habe nicht wunschgemäss funktioniert, obwohl der Praxisbetreiber zur Herausgabe der Dossiers verpflichtet sei, teilte die Dienststelle Gesundheit und Sport am Freitag mit.

Dienststellenleiter David Dürr erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, dass trotz gegenteiligem Versprechen seit Mitte Mai keine Akten herausgegeben worden seien. Der Kanton sei deswegen aktiv geworden.

Die Dienststelle verfügte, dass die Akten zur vorschriftsgemässen Aufbewahrung und Herausgabe einer Drittfirma übergeben werden müssen. Der Eigentümer der Praxis habe kooperiert, erklärte Dürr. Eine erfahrene medizinische Praxisangestellte habe Zugang zu allen Räumlichkeiten gewährt.

Die datenschutzrechtlichen Vorgaben wurden bei der Herausgabe an diese Firma zu jeder Zeit eingehalten, wie es in der Mitteilung weiter hiess. Bei der Drittfirma handle es sich um ein professionelles Unternehmen, das grosse Erfahrung mit dem Aufbewahren und dem Herausgeben von Patientenakten habe, erklärte Dürr weiter.

Insgesamt handelt es sich um 10'000 Dossiers, und zwar vor allem um physische Dossiers und Röntgenbilder. Die Firma werde die Unterlagen ordnen und archivieren, teilte die Dienststelle mit. Wie lange dies dauere, sei noch offen. Sobald dieser Prozess abgeschlossen sei, werde die Bevölkerung informiert, wie sie ihre Akten einfordern könne. Diese Herausgabe sei kostenlos.

Das Ärztezentrum Neuenkirch ist eine von vier Praxen im Kanton Luzern, die demselben Unternehmer gehören. Die drei anderen Praxen, die Surenweidpraxis in Oberkirch, das Ärztezentrum Triengen und das Ärztezentrum Napf in Hergiswil, müssen bis Ende September schliessen. Dies hat der Kanton am Dienstag bekannt gegeben. Als Grund nannte er eine mangelnde Vertrauenswürdigkeit des Betreibers.