Afghaninnen erhalten in der Regel weiterhin Asyl
Die grosse Kammer fällte ihren Entscheid mit einem hauchdünnen Mehr - mit 92 zu 91 Stimmen bei zehn Enthaltungen. Sie tat dies gegen den Willen einer knappen Minderheit der vorberatenden Kommission aus den Reihen von SVP und FDP. Der Vorstoss des Zürcher SVP-Nationalrats Gregor Rutz ist damit vom Tisch. Allerdings ist eine andere Motion mit dem gleichen Anliegen noch im Ständerat hängig.
Das Staatssekretariat für Migration (SEM) hatte die Praxisänderung im Juli 2023 nach einer Empfehlung der Europäischen Asylagentur (EUAA) beschlossen. Die Lage für Frauen und Mädchen habe sich in Afghanistan seit der Machtübernahme der Taliban kontinuierlich verschlechtert, begründete es den Schritt. Die Grundrechte der Frauen seien stark eingeschränkt.