YB mit guten Ansätzen, trotzdem viel Frust
«Wir spürten, dass heute etwas zu holen ist», sagte YB-Trainer Joël Magnin stellvertretend. Deshalb wechselte er in der Schlussphase mit Meschack Elia und Cedric Itten zwei Stürmer ein. Sie hätten die Überraschung provozieren wollen, leider sei der Lucky Punch auf der anderen Seite gefallen, so Magnin. Das entscheidende 0:1 erzielte der eingewechselte französische Topstürmer Marcus Thuram in der 93. Minute.
Der Berner Aussenverteidiger Lewin Blum fand, «dass uns vieles gelungen ist. Wir spielten mutig, probierten mit viel Power vorne zu pressen. Diese Präsenz hat uns in letzter Zeit etwas gefehlt. Wir können sicher viel Positives mitnehmen, das uns pusht.»
Gute Ansätze
Innenverteidiger Sandro Lauper sagte zur Bemerkung, dass sie stolz darauf sein könnten, Inter Mailand an den Rand einer Niederlage gebracht zu haben: «Ja, auf jeden Fall. Aber am Ende zählt das Resultat. Deshalb ist die Enttäuschung gross, so kurz nach dem Spiel. Wir hatten einen sehr guten Matchplan, den wir umsetzen konnten, liessen wenig zu. Zwar hatten wir etwas Glück beim Penalty (Marko Arnautovic scheiterte in der 48. Minute an David von Ballmoos) und der einen oder anderen Chance von Inter, dieses erarbeiteten wir uns jedoch.»
Dass die Berner angesichts der bisherigen Leistungen in der Super League - sie belegen nach zehn Runden mit nur zwei Siegen den drittletzten Platz - spielerisch noch nicht das gewünschte Niveau auf den Platz bringen konnten, ist für Lauper klar. «Wir hatten aber gute Ansätze, und auch das Kämpferische können wir sicher mitnehmen.»
Noch ohne Tor
Wegen des späten Gegentreffers ist YB in der Champions League auch nach dem dritten Spiel weiter punktelos. Das Torverhältnis lautet 0:9. Allerdings trafen die Berner mit Aston Villa (0:3), dem FC Barcelona (0:5) und nun Inter auch auf die drei besten Gegner in der laufenden Ligaphase. «Nun kommen Teams, gegen die wir etwas offensiver auftreten können», ist Lauper überzeugt. Weiter geht es für den Schweizer Meister in der Königsklasse am 6. November in Gelsenkirchen gegen die ukrainische Equipe Schachtar Donezk.
Während die Berner Spieler die nächste Niederlage kommentieren mussten, ist der Schweizer Goalie Yann Sommer mit Inter, das nun sieben Punkte auf dem Konto hat, auf Kurs. Sommer hat in der Champions League nach wie vor kein Gegentor kassiert. Für YB fand er lobende Worte: «Sie machten die Räume gut zu und waren sehr aggressiv. Das merkten wir, uns unterliefen viele Fehler. Darum bin ich sehr froh, wie es geendet hat.»
Sommer äusserte sich auch zu den Pausen, die er nun aufgrund des Rücktritts aus der Nationalmannschaft hat: «Ich genoss es sehr, mal keinen Druck und mehr Zeit für die Familie sowie für mich zu haben. Aber natürlich fieberte ich mit dem Team mit. Ich bin nun ein Fan.»