Arthur Fils auf den Spuren von Noah
Es ist ein Ball, der gerade einen jungen Spieler aus der Bahn hätte werfen können. Bei 5:4 und 30:40, Aufschlag Stefanos Tsitsipas, hatte Arthur Fils eine einfache Vorhand, die er aber weit an die hintere Platzbegrenzung pulverte. 5:5 statt Gewinn des ersten Satzes heisst es wenig später. Doch der junge Franzose aus einem Vorort von Paris bleibt ruhig und setzt sich am Ende dennoch 7:6 (7:3), 6:3 gegen den als Nummer 3 gesetzten Griechen durch.
«Das sind natürlich schon schwierige Momente», beschreibt Fils später den verschlagenen «Penalty». «Umso glücklicher bin ich, wie ich mich danach wieder aufgefangen habe.» Der «nur» - für moderne Tennisverhältnisse - 1,85 m grosse Franzose stellt eine für sein Alter erstaunliche Ruhe und Ausgeglichenheit unter Beweis. Damit hat er in diesem Jahr in Hamburg und Tokio schon zwei 500er-Turniere, wie jenes in Basel, gewonnen und sich in den Top 20 etabliert.
Kein Versprechen
«Ich arbeite auch hart dafür, mich zu verbessern», versichert Fils. «Sowohl mental als auch spielerisch.» Er könnte nun der dritte Franzose werden, der in Basel triumphiert, zuletzt gelang dies Yannick Noah, der sich 1982 und 1987 durchsetzte. «Ich werde es natürlich versuchen», sagt er mit einem Lächeln. «Aber ich kann nichts versprechen.»
Vor dem Final steht ihm nämlich noch ein grosses Hindernis im Weg. Wortwörtlich. Im Halbfinal vom Samstag trifft Fils auf den 1,93 m grossen Amerikaner Ben Shelton (ATP 23), der nach Stan Wawrinka auch die topgesetzte Weltnummer 7 Andrej Rublew ausschaltete. Am Donnerstagabend spielten die beiden noch zusammen Doppel und unterlagen dem Schweizer Duo Marc-Andrea Hüsler/Dominic Stricker. «Er ist ein guter Freund von mir, es macht Spass, mit ihm zu spielen», verrät der Franzose.
Spektakel programmiert
Der zwei Jahre ältere Ben Shelton, der sich mit seiner guten Laune und den spektakulären Schlägen zum Publikumsliebling in der St. Jakobshalle gemausert hat, pflichtet dem bei. «Auch unsere Familien stehen sich nahe. Wir freuen uns riesig auf das Duell, nicht nur für uns. Meist gibt das einen aufregenden Match», sagt der Sohn des ehemaligen Tennisprofis Bryan Shelton.
Der Linkshänder aus Florida ist auf Revanche aus. Das letzte Duell gegen Fils verlor er vor vier Wochen in Tokio im Tiebreak des dritten Satzes, danach gewann Fils den Titel. Das möchte dieser zu gern nun auch in Basel tun und in die Fussstapfen von Yannick Noah treten. Der Freund hat allerdings etwas dagegen.