Krankheitserreger kämpft zwischen Ausbreitung und Antibiotikaschutz
Um unter schweren Bedingungen zu überleben, bildet P. aeruginosa einen Biofilm und umhüllt sich mit einer selbstproduzierten Matrix, die Schutz vor Antibiotika bietet, wie die Eidgenössische Technische Hochschule Lausanne (EPFL) am Montag mitteilte. Mit diesem Biofilm verliert das Bakterium allerdings die Fähigkeit, Nährstoffe zu finden und sich effektiv auszubreiten.
Forschende der EPFL haben herausgefunden, dass das Bakterium je nach Verfügbarkeit und Bedarf von Nährstoffen zwischen Biofilmbildung zum Schutz vor Antibiotika und einem mobileren planktonischen Zustand zur Ausbreitung und zum Zugang zu Nährstoffen wechselt. Die Studie erschien in «Nature Microbiology».
Um das Verhalten des Bakteriums besser zu verstehen, hat das Forschungsteam dieses auf einem mit Schleim bedeckten Gewebemodell, das die menschliche Lunge nachahmt, nachgezüchtet. Die Untersuchung von Krankheitserregern wie P. aeruginosa in Infektionsmodellen ist laut den Forschenden für die Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen von entscheidender Bedeutung.
P. aeruginosa ist einer der Hauptverursacher von Spitalinfektionen und verursacht lang anhaltende, antibiotikaresistente Infektionen, die vor allem bei Menschen mit Lungenkrankheiten wie Mukoviszidose, COPD oder Bronchiektasen Schäden verursachen.