Die Idee einer Fusion mit der GLP spaltet die Mitte-Mitglieder
Das Meinungsforschungsinstitut gfs.bern hatte im Auftrag der Mitte eine repräsentative Online-Befragung durchgeführt - sowohl in der Stimmbevölkerung als auch bei den Mitgliedern der Mitte-Partei. Die Ergebnisse liegen nun vor. Die Partei hat sie am Samstag an einer Klausur in Thun BE präsentiert, wie sie mitteilte.
Eine der brisantesten Fragen betraf ein stärkeres Zusammenspannen mit der GLP. «Die Idee der Fusion mit der GLP spaltet die Mitglieder», schreibt gfs.bern in der Präsentation. 43 Prozent halten eine Fusion für eine sehr gute oder eher gute Idee. Allerdings sind 45 Prozent sehr oder eher dagegen.
Gegen Polarisierung
Zu verschiedenen Werten befragt, zeigt sich: In einigen Punkten gibt es auffällige Unterschiede zwischen den Mitgliedern der Mitte und der allgemeinen Stimmbevölkerung. Unter anderem sind den Mitte-Mitgliedern der Einsatz für Familienwerte (93 Prozent) und gegen die Polarisierung (88 Prozent) sehr viel wichtiger als dem Rest der Bevölkerung.
Auch die Themen Stromversorgung, Umwelt und Heiratsstrafe gewichten die Mitglieder höher als die restliche Bevölkerung. Hingegen sind ihnen tiefere Krankenkassenprämien und Abzockerei weniger wichtig. Und auch die Themen moderne Werte und Einsatz für die Kantone stehen bei ihnen weniger hoch im Kurs als generell in der Stimmbevölkerung.
Mehr digitale Beteiligung
Was die Zukunft der eigenen Partei betrifft, so sehen es die befragten Mitglieder als sehr wichtig an, einen verbesserten Auftritt mit überzeugender Werbung zu erstellen. Auch die Idee, Themenakzente in den Kantonen zu setzen und die Erweiterung digitaler Mitmachmöglichkeiten kommen gut an. Das Anstreben eines zweiten Bundesratssitzes für die Mitte erreicht mit 67 Prozent Zustimmung ebenfalls eine grosse Unterstützung.
Insgesamt, so schreibt die Mitte, zeigten die Resultate, «dass die Werte und Themen der aktuellen Positionierung der Mitte von der Parteibasis breit unterstützt werden und auch grosses Potenzial bei den Wählerinnen und Wählern haben».
Befragt wurden 2004 Stimmberechtigte und 6092 Parteimitglieder.