Im Kanton Thurgau seien im vergangenen Jahr 12'354 Delikte registriert worden, heisst es in der Mitteilung der Kantonspolizei vom Montag. Dieser Wert liege um 31 Prozent höher als im Vorjahr. Allerdings seien 2020 und 2021 wegen der Corona-Pandemie "historische Tiefstände" verzeichnet worden.
Damit müssten die Ergebnisse mit den Statistiken vor der Pandemie verglichen werden. Gibt es im Rückblick neue Erkenntnisse? In den Zahlen stecke "keine Wahnsinns-Botschaft", erklärte Andy Theler, Chef Kommunikation und Prävention der Kantonspolizei, gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Wichtig sei, dass die Kriminalität im Thurgau weiterhin tiefer liege, als im nationalen Durchschnitt. Zudem habe die Kantonspolizei im letzten Jahr 5164 Delikte aufklären können und damit "trotz der grossen Arbeitslast" so viele wie nie zuvor.
Bei den Gewaltstraftaten wurden im vergangenen Jahr 1212 Delikte registriert, das sind 19 Prozent mehr als 2021. Die schwere Gewalt nahm um 62 Prozent auf 68 Straftaten zu. Dabei gehe es um relativ kleine Zahlen, da gebe es immer wieder statistische Schwankungen, relativierte der Polizeisprecher.
Die deutliche Zunahme bei den Delikten gegen die sexuelle Integrität von plus 30 Prozent könne unter anderem damit erklärt werden, dass die Bereitschaft, eine Anzeige zu machen, "zum Glück" angestiegen sei.
Die hohen Zahlen bei den Einschleichdiebstählen (plus 30 Prozent) oder den Diebstählen aus Fahrzeugen (plus 85 Prozent) zeigten der Polizei, dass die Appelle an die Bevölkerung zur Vorsicht noch nicht auf fruchtbaren Boden gefallen seien.
(sda)